(K)ein Leben ohne Kaffee?
Kannst Du dir vorstellen auf den Genuss von Kaffee zu verzichten? Mir würde dies zugebender Massen sehr schwerfallen. Den Tag mit einem frisch duftenden Kaffee, Espresso oder Cappuccino zu starten, ist mehr als nur eine Gewohnheit. Ob es nun frühmorgens der Espresso ist, um überhaupt wach zu werden, der Latte „ToGo“ auf dem Weg zur Arbeit oder der gemütliche Cappuccino im Liebingskaffee, wir verbinden damit einen Teil unseres Lebensgefühls.
Gibt es einen Kaffee Entzug? Man hört immer mal wieder, dass Kaffee nicht so gesund ist. Tatsächlich ist es das Koffein, das für so manche Störung im Körper verantwortlich sein kann. Schließlich ist das Koffein eine psychoaktive Substanz, die innerhalb von 30 Minuten im ganzen Körper wirkt. Da Koffein eine zusätzliche Ausschüttung von Stresshormonen wie Adrenalin bewirkt, wird das gesamte Nervensystem in Alarmbereitschaft gesetzt. Der Blutdruck und die Herzfrequenz steigen und durch die gesteigerte Durchblutung werden alle Zellen mit mehr Blut versorgt. Der Körper wird regelrecht wachgerüttelt und in Kampfmodus und Stress versetzt. So starten also viele von uns schon voller Stresshormone in den Tag. Dass dabei das gesamte Nervensystem überreizt wird, ist den wenigstens bewusst. Koffein putscht erstmal auf, gefolgt von einem Energieleck oder Nachmittagstief, woraufhin wiederholt Koffein gebraucht wird, um leistungsfähig zu bleiben. Kennst du das?
Dabei ist Kaffee (ohne Koffein) an und für sich sehr gesund. Wer regelmäßig Kaffee trinkt, der versorgt sich so mit Antioxidantien und Ferula Säure. Letztere ist im Moment in aller Munde, da sie dabei helfen kann das Immunsystem während und nach einer viralen Infektion wie Covid zu stabilisieren. Außerdem gibt es Studien, die zeigten, dass ein regelmäßiger Kaffeegenuss die Vielfalt der Darmflora unterstützen kann.
Was Koffein allerding im Körper bewirkt, wird einem erst so richtig bewusst, wenn man es weglässt. Wenn du von heut auf morgen auf Koffein verzichtest, musst du mit (Entzugs-)Symptomen rechnen. Es kann Müdigkeit, Übelkeit, Schlafstörung, Verdauungsstörungen, Kopfschmerzen und Konzentrationsschwierigkeiten und sogar depressive Verstimmungen auftreten.
Ich habe den Selbstversuch gewagt und hatte für zwei bis drei Tage einige dieser Symptome. Ich war vor allem unfassbar müde und antriebslos und hatte leichte Übelkeit. Dafür brauchte ich abends keine fünf Minuten zum Einschlafen, wo ich mich doch längst daran gewöhnt hatte, dafür mindestens eine halbe Stunde zu brauchen.
Es hat eine Weile gedauert, bis ich einen Kaffee ohne Koffein gefunden habe, der mir auch genauso gut schmeckt wie der mit Koffein. Da bei konventionell entkoffeinierten Kaffee auch Chemie zum Einsatz kommt, sollte der Kaffee in Bioqualität sein, da dieser lediglich mit Wasserdampf entkoffeiniert wird.
Solltest du trotz Koffein noch an den oben genannten Symptomen leiden, dann könnte paradoxerweise ein Koffein Entzug genau das richtige sein. Aber vor allem wenn du weiblich, über 40 Jahre oder mit der Schilddrüse Probleme hast oder an chronischer Verstopfung leidest, ist es durchaus möglich, dass du dich ohne Koffein deutlich besser fühlst.
Mein persönliches Fazit seit ich Koffein meide: Keine Müdigkeitstief mehr, allgemein entspannteres Grundgefühl, die Verdauung läuft besser als vorher und mein Schlaf ist subjektiv erholsamer.
Was sind deine Erfahrungen mit Kaffee und Koffein?

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